
Effizienz auch im Umweltschutz
Ein Mitarbeiter von Roche Diagnostics widmet sein Berufsleben ganz der Entwicklung innovativster, umweltfreundlichster Verpackungsdesigns für Reagenzien.
Die Geschichte lesenPublished 29 May 2020
Severin Schwan über den Klimawandel und warum er mit dem Rad zur Arbeit kommt.
Ich freue mich, dass das Thema jetzt wirklich in Bewegung kommt. Schliesslich wird die Frage, wie wir mit dem Klimawandel umgehen, über unsere Zukunft entscheiden. Jetzt wo sich die Jugend so stark mit dem Thema beschäftigt, müssen die Politik und die Wirtschaft reagieren – das finde ich sehr gut.
Er gehört zu unserer Geschichte. Denken Sie an Luc Hoffmann, der schon in den 50er Jahren seine ganze Energie und erhebliche Mittel in den Umweltschutz gesteckt hat. Und dabei wusste kaum jemand davon. Nachhaltigkeit war für Roche schon zentral, bevor der Begriff erfunden worden ist.
Ich glaube, das Entscheidende ist, dass man etwas macht. Unsere Philosophie ist Machen statt Reden. Andere kaufen sich mit CO₂Zertifikaten frei, aber das kann keine nachhaltige Lösung sein. Das erinnert mich stark an den Ablasshandel im Mittelalter. Wir senken die Emissionen Jahr für Jahr Prozent für Prozent, und das schneller, als es das Klimaprotokoll vorgibt.
Hand aufs Herz: Das mache ich in erster Linie, weil die Radstrecken in Basel sehr gut sind und man mit dem Auto fast länger braucht. Ausserdem schadet mir ein bisschen Bewegung nicht (lacht). Ökologisch ist das also eher ein symbolischer Beitrag – aber manchmal braucht es eben auch Symbole. Für den Klimaschutz kann ich über gezielte Programme aber deutlich mehr beitragen. Ein Beispiel ist unsere interne Direktive K6, mit der wir über die letzten Jahre schrittweise halogenierte Kältemittel und andere Substanzen abgeschafft haben, die die Ozonschicht oder das Klima schädigen.
Ich glaube schon, dass es uns auch in ferner Zukunft geben wird. Wenn der Druck gross genug ist, hat der Mensch bislang immer die Fähigkeit bewiesen, gegenzusteuern. Man sieht das in einzelnen Bereichen, etwa beim Ozonloch. In den 80er Jahren hatte das kritische Ausmasse erreicht, die Krebsraten sind nachweislich gestiegen. Die Menschheit hat reagiert und schädliche Stoffe weitgehend verbannt, mit der Folge, dass das Ozonloch kleiner wurde.
Das stimmt, aber ich glaube schon, dass die aktuelle Debatte um den Klima wandel zeigt, dass wir gegensteuern. Das sind erste Korrekturen. Ich bin zuversichtlich, dass es der Menschheit gelingen wird, die Krise zu überstehen. Allerdings wird es wohl erst einen grossen Schaden brauchen, bevor die Menschen wirklich reagieren. Wann haben Sie persönlich wegen der zusätzlichen CO₂Belastung zum letzten Mal auf eine Flugreise in den Urlaub verzichtet?