Die Chance auf Früherkennung von Brustkrebs wahrnehmen und leben!

Brustkrebs ist bei Frauen in der Schweiz die häufigste Form von Krebs. Im Schnitt ist jede achte Frau davon betroffen. Brustkrebs ist jedoch keineswegs ein Todesurteil. Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Eine Breast Care Nurse gibt Auskunft, worauf Frauen bei der Vorsorge achten sollten und wie Betroffene seelische Unterstützung erhalten.
Wie gehe ich mit der Diagnose Brustkrebs um?

Brustkrebs entsteht, wenn Zellen anfangen, sich unkontrolliert zu vermehren. Dabei gibt es verschiedene Arten von Brustkrebs, wobei die häufigste Art sich in den Zellen der Milchgänge oder der Drüsenläppchen der Brust entwickelt. Fachpersonen unterscheiden zwischen dem invasiven (Krebszellen haben sich bereits in das umliegende Gewebe ausgebreitet) und dem nicht-invasivem (Tumor ist noch örtlich beschränkt) Mammakarzinom.

Die Diagnose Brustkrebs ist für viele Frauen erst einmal sehr erschreckend. «Die Diagnose mag jeweils die gleiche sein, doch jede Frau geht anders damit um», sagt Nadine Reemts, Breast Care Nurse in Zürich. Breast Care Nurses sind diplomierte Pflegefachkräfte, die sich in einer Weiterbildung darauf spezialisiert haben, die betroffenen Brustkrebspatientinnen und deren Angehörige in den verschiedenen Krankheitsphasen in physischen sowie psychosozialen Belangen zu begleiten und beraten. «Ich begleite Patientinnen durch alle Phasen der Erkrankung, beantworte ihre Fragen, nehme mir Zeit für sie und gehe auf ihre Bedürfnisse ein.» Ein Beruf, der Frau Reemts viel abverlangt, aber auch viel gibt. «Wenn eine Patientin während oder auch nach der Therapie sagt, dass sie durch meine Beratung beruhigter mit der Erkrankung umgehen kann, bin ich zufrieden. Das zeigt mir immer wieder, wie wertvoll meine Arbeit ist.»

Regelmässiges Abtasten der Brüste gehört dazu

Wenn der Krebs frühzeitig diagnostiziert und behandelt wird, sind die Heilungschancen sehr hoch. Ein Knoten ist in der Regel das erste Symptom, das auf Brustkrebs hinweisen kann. «Einmal im Monat seine Brüste abtasten ist eine gute Methode, um sowohl Knoten als auch andere potenzielle Hinweise auf einen Tumor frühzeitig zu erkennen», rät Reemts.

Wann muss ich meine Brüste vermehrt abtasten?

Vor den Wechseljahren ist der optimale Zeitpunkt für das monatliche Abtasten eine Woche vor Beginn der Menstruation. Dann ist die Brust besonders weich und Knoten lassen sich leichter ertasten. Nach den Wechseljahren sollten Frauen einen fixen Tag für das präventive Abtasten festlegen. Ausser Knoten können auch folgende Symptome auf Brustkrebs hinweisen: Veränderungen der Brustwarze (Brustwarze kann sich nach innen ziehen), Hautveränderungen respektive Entzündungszeichen an der Brust wie Rötungen und Schwellungen, Schmerzen in der Brust oder Achselhöhle. «Wenn man bemerkt, dass sich etwas an der Brust verändert oder sich eines der eben genannten Symptome zeigt, sollte man seine Gynäkologin oder seinen Gynäkologen und im Idealfall ein zertifiziertesaufsuchen», sagt Reemts.

Mammografie, Ultraschall oder MRT

Die Selbstuntersuchung ist ein wichtiger erster Schritt, jedoch kein Ersatz für eine ärztliche Untersuchung. Für die Früherkennung von Brustkrebs können verschiedene Untersuchungsmethoden verwendet werden. «Bei der Mammografie wird die weibliche Brust geröntgt, beim Ultraschall werden Gewebestrukturen im Körper sichtbar gemacht und MRT, also Magnetresonanztomographie, ist eine sehr empfindliche Methode, mit der kleine Tumore gefunden werden können», erklärt Reemts.

Die Krebsliga Schweiz rät Frauen ab dem 50. Lebensjahr zu regelmässigen Mammografieuntersuchungen. In 13 Kantonen1 werden alle zwei Jahre Einladungen zu dieser Früherkennung verschickt, wobei die Teilnahme freiwillig ist. «Den grössten Fehler, den Frauen ab 50 machen können, wenn es um Vorsorge geht, ist, dieses Schreiben zu ignorieren.»

Frauen unter 50 Jahren sollten sich im Rahmen ihrer jährlichen Vorsorgekontrolle von der Gynäkologin oder dem Gynäkologen die Brüste und Achselhöhlen abtasten lassen.

Mehr Erkrankungen, doch sinkt die Sterblichkeitsrate

Die Zahl von Brustkrebserkrankungen hat in der Schweiz zugenommen und im Gegensatz zu früher sind häufiger auch jüngere Frauen davon betroffen. Ein Viertel aller Betroffenen ist zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 50 Jahre. «Frauen nehmen heutzutage wesentlich länger die Pille, bekommen später Kinder, und unsere modernen Lebensumstände fördern die Erhöhung der Risikofaktoren wie Übergewicht, Nikotin- und Alkoholkonsum», so Reemts zu den Gründen.

Gleichzeitig hält Reemts jedoch auch fest, dass die Sterblichkeit an Brustkrebs abgenommen hat: «80 Prozent der erkrankten Frauen sind fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben.» Je weniger fortgeschritten die Erkrankung ist, desto höher sind die Aussichten auf Heilung. Dies ist aber auch abhängig von der jeweiligen Brustkrebsart.

Auch Männer können an Brustkrebs erkranken, jedoch kommt dies selten vor. Im Schnitt erhalten in der Schweiz rund 50 Männer jährlich die Diagnose Brustkrebs, 80% sind zum Zeitpunkt der Diagnose 60 Jahre oder älter.

Nicht aufgeben: Nach Hilfe fragen und Hilfe in Anspruch nehmen

«Die Diagnose Brustkrebs muss jede Frau erst einmal verarbeiten», sagt Reemts. «Es ist aber enorm wichtig, nicht aufzugeben, sich über die Therapiechancen zu informieren und Hilfe in Anspruch zu nehmen.» Infinden die Patientinnen kompetente Beratung und eine auf sie abgestimmte Therapie. Jeder Fall wird von Fachexperten diskutiert, und es wird ein individueller Therapieplan erstellt.

Inzwischen existieren zudem digitale Angebote, die Brustkrebspatientinnen helfen können: «Diebeispielsweise bietet Patientinnen Unterstützung im Alltag und gibt ihnen die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen und Fachpersonen zu vernetzen.» Ein solcher Austausch kann dazu beitragen, dass sich Brustkrebspatientinnen mit ihrer Erkrankung nicht alleine fühlen. Neben der medizinischen Behandlung muss auch den seelischen Belastungen hohe Beachtung geschenkt werden. «Ich bin ein wichtiges Puzzleteil der Therapie », sagt Reemts. «Ich habe immer ein offenes Ohr, beantworte alle wichtigen Fragen und begleite Frauen auch zu ihren Untersuchungen, wenn sie dies wünschen.» Und sie betont: «Die Therapie ist anstrengend, es gibt viele Höhen und Tiefen. Doch man kann die Herausforderung meistern, und wir helfen dabei, positiv zu bleiben.»

Die heutigen Gesundheitssysteme basieren auf Daten, die zu einem grossen Teil von Männern für Männer erhoben und bearbeitet wurden. Das hat eine Voreingenommenheit bezüglich der Erfahrungen und Bedürfnisse von Frauen zur Folge. XProject ist ein langfristiges Engagement, das Partnerschaften, finanzielle Unterstützung und weitere Massnahmen forcieren, um die Lücken in der Frauengesundheit zu schliessen. Ein Beispiel ist eine enge Zusammenarbeit mit Start-ups im Bereich FemTech (kurz für «Female Health Technology»), um neue, innovative Lösungen spezifisch für Frauen voranzutreiben.

Referenzen

  1. Cancer screening programmes in your area |

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