Neuromyelitis Optika Spectrum Disorder (NMOSD)

Neuromyelitis Optica Spectrum Disorder (NMOSD) ist eine seltene Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems, die vor allem den Sehnerv und das Rückenmark schädigt.

Die Krankheit tritt am häufigsten bei Frauen zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr auf und betrifft weniger als fünf von 100.000 Menschen weltweit.1

Die Symptome können schwerwiegend sein, unter anderem:

In den meisten Fällen verlaufen NMOSD in Schüben. Oft erholen sich die Patienten zwischen den NMOSD-Schüben nicht vollständig, so dass es nach und nach zu Beschwerden kommt, die sich nicht mehr zurückbilden. Schwere Schübe können zu dauerhaften neurologischen Schäden, Sehstörungen und Behinderungen führen.

Daher ist es wichtig, NMOSD möglichst frühzeitig zu diagnostizieren und rasch eine Behandlung einzuleiten, die weiteren Schüben entgegenwirkt (Schubprophylaxe). Bei der Therapie von NMOSD unterscheidet man zwischen der Behandlung von akuten Schüben und der Schubprophylaxe, die weitere Schübe verhindern soll.

Da es sich bei NMOSD um eine fortschreitende Krankheit handelt, nehmen die Symptome mit jedem Rückfall weiter zu. Innerhalb von fünf Jahren

der betroffenen Menschen benötigen einen Rollstuhl

sind praktisch blind oder haben keine ausreichende Sehkraft.


Da sich die Symptome der NMOSD schubweise verschlechtern, wurden betroffene Patienten früher fälschlicherweise mitdiagnostiziert. Bei MS treten die Symptome zwar auch schubweise auf, zwischen den Schüben erholen sich die Patienten jedoch oft besser. Das ist bei NMOSD anders, hier verschlechtert sich der Zustand der Patienten mit jedem Schub. Im Einzelfall kann die gesundheitliche Verschlechterung bei NMOSD-Patienten sehr rasch eintreten. Die Fehldiagnose MS kann für Patienten mit NMOSD teils dramatische Folgen haben, denn bestimmte Medikamente gegen MS verschlechtern häufig die Symptome einer NMOSD.

Zur Akutbehandlung eines Schubs werden meist kortisonhaltige Präparate eingesetzt, die antientzündlich wirken und in den ersten Tagen hochdosiert in die Vene infundiert und im Anschluss in Tablettenform verabreicht werden. Dabei wird die Dosis allmählich verringert.

Manche Patienten sprechen auf Kortisonpräparate nicht so gut an. Hier kann eine so genannte Plasmapherese hilfreich sein – ein therapeutisches Verfahren zur Entfernung von unerwünschten Proteinen, Immunglobulinen oder Antikörpern aus dem menschlichen Blutplasma. Auf diese Weise können schädliche Antikörper aus dem Blut des Patienten entfernt werden.

Eine Immunadsorption, bei der das Blut des Patienten in ein spezielles Gerät geleitet wird, das die Blutzellen vom Blutplasma trennt. Aus dem Plasma werden die schädlichen Antikörper mit Hilfe spezieller Verbindungen entfernt. Das gereinigte Plasma wird mit den Blutzellen vermischt und über einen Gefässzugang in den Körper des Patienten zurückgegeben.

Um weiteren Schüben entgegenzuwirken, werden sogenannte Immuntherapeutika (Immunsuppressiva) eingesetzt. Diese Medikamente können die übermässige Aktivität des körpereigenen Abwehrsystems von NMOSD-Patienten hemmen.

Auf dem Gebiet der NMOSD gibt es lebhafte Forschungsaktivitäten. Es werden verschiedene Behandlungsansätze untersucht. Die Verfügbarkeit mehrerer Therapieoptionen mit unterschiedlichen Wirkmechanismen könnte in Zukunft dazu führen, dass Menschen mit NMOSD «massgeschneidert» behandelt werden können.

Körperliche Aktivität ist für jeden wichtig – ganz besonders jedoch für Menschen mit NMOSD. Denn Bewegung, Physiotherapie und Sport bieten eine ganze Reihe von Vorteilen:

  • Haltung und Gleichgewicht verbessern sich, das Sturzrisiko sinkt.

  • Muskelkraft und Fitness nehmen zu.

  • Herz, Kreislauf und Atmung werden trainiert.

  • Die Gelenk- und Knochengesundheit wird gefördert.

  • Man hat mehr Energie und kann alltägliche Aufgaben besser bewältigen.

  • Es fällt leichter, ein gesundes Körpergewicht zu halten.

  • Stimmung und Selbstvertrauen steigen, der Stresspegel sinkt.

  • Bewegung in einer Gruppe von netten Menschen macht meist mehr Spass und bietet Gelegenheit, neue Freundschaften zu schliessen.

References

  1. Papadopoulos MC et al. Treatment of neuromyelitis optica: state-of-the-art and emerging therapies. Nat Rev Neurol 2014; 10(9): 493-506.

  2. Kessler RA et al. Early indicators of relapses vs pseudorelapses in neuromyelitis optica spectrum disorder. Neurol Neuroimmunol Neuroinflamm 2016; 3: e269.

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