Die virale Hepatitis (Virushepatitis), welche durch Viren verursacht wird, ist eine grosse Bedrohung für die öffentliche Gesundheit und eine der häufigsten Todesursachen weltweit mit einer jährlichen Sterblichkeitsrate, die mit der anderer grosser Infektionskrankheiten wie HIV und Tuberkulose vergleichbar ist.1,2 Seit der Entdeckung des ersten spezifischen Biomarkers für Virushepatitis im Jahr 1963 wurde die Hepatologie zu einem Schwerpunktthema.3 Es wurden Fortschritte erzielt - einschliesslich der Entwicklung von Impfstoffen und Heilmitteln -, doch bleibt Virushepatitis eine globale Gesundheitsbelastung, da viele Fälle von akuter und chronischer Infektion keine oder nur leichte grippeähnliche Symptome zeigen.1
Heute sind sich schätzungsweise 90% der 354 Millionen Menschen weltweit, die mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) und/oder dem Hepatitis-C-Virus (HCV) leben, ihrer Erkrankung nicht bewusst.1 In der Schweiz leben geschätzt 90'000 Menschen mit einer chronischen HBV- oder HCV-Infektion und viele Betroffene wissen meist nichts von ihrer Infektion.4,5 Diese Viren verursachen nicht nur kurzzeitige (akute) Infektionen, sondern werden oft auch hartnäckig (chronisch) und führen schliesslich zu ernsteren und lebensbedrohlichen Erkrankungen, wie Leberzirrhose (Vernarbung des Lebergewebes), Leberkrebs und Leberversagen.1
Virale Hepatitis ist weltweit für 1,34 Millionen Todesfälle verantwortlich - einschliesslich Leberkrebs und Zirrhose - und übertraf 2018 die Zahl der durch HIV-Infektion, Tuberkulose oder Malaria verursachten Todesfälle.6
Trotz Impfstoffe gegen HBV und antiviralen Medikamenten können mehr als 95% der Hepatitis-C-Infizierten geheilt werden.7,8 Jedoch wissen die meisten Betroffenen nichts von deren Infektion und/oder haben keinen Zugang zu den Tests und der nötigen Behandlung.1
Es gibt fünf Typen von Hepatitis Viren (Typ A-E). Das Hepatitis-A-Virus (HAV) kann über verunreinigte Lebensmittel und/oder Wasser übertragen werden oder auch durch direkten Kontakt mit einer infizierten Person. Hepatitis B und Hepatitis C werden hingegen in der Regel über das Blut oder andere Körperflüssigkeiten einer infizierten Person übertragen.
Aufklärung ist ein wesentlicher Bestandteil der Eliminierung der Virushepatitis. Aufklärungskampagnen können eine wirksame Massnahme sein, um der häufigen asymptomatischen Darstellung der Virushepatitis entgegenzuwirken. Wenn Hochrisikogruppen dazu ermutigt werden, sich testen zu lassen, kann dies die Eliminierungsbemühungen beschleunigen und gleichzeitig dazu beitragen, die mit der Infektion häufig verbundenen Stigmata zu beseitigen.
Die Diagnose von Virushepatitis ist ein wichtiger erster Schritt, um die Auswirkungen der Krankheit zu begrenzen. Dank einer Entscheidung der Vereinten Nationen zur Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung9 wird die Virushepatitis endlich die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdient, da die WHO globale Ziele für die Behandlung und das Management von Virushepatitis eingeführt hat. Bis 2030 will die WHO Folgendes erreichen:
eine 65%ige Verringerung der leberbedingten Todesfälle
eine 90%ige Verringerung der Neuinfektionen mit Virushepatitis
die Diagnose von 90 % der Patienten mit Virushepatitis.10
Obwohl bei der Bekämpfung der Virushepatitis Fortschritte gemacht wurden, bleibt noch mehr zu tun. Roche engagiert sich im Kampf gegen Virushepatitis und sucht weiterhin nach neuen und innovativen Wegen, um Virushepatitis zu verhindern, zu testen und zu behandeln.
References
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Cooke GS, Andrieux-Meyer I, Applegate TL, et al. Accelerating the elimination of viral hepatitis: a Lancet Gastroenterology & Hepatology Commission [published correction appears in Lancet Gastroenterol Hepatol. 2019 May;4(5):e4]. Lancet Gastroenterol Hepatol. 2019;4(2):135-184. doi:10.1016/S2468-1253(18)30270-X
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Global health sector strategies on, respectively, HIV, viral hepatitis and sexually transmitted infections for the period 2022-2030. Geneva: World Health Organization; 2022. Licence: CC BY-NC-SA 3.0 IGO. [Internet: cited July 11, 2023] Available from:
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